Naila, 27. August 2005

So ihr lieben, nun möchte ich mich auch mal hier unter den Autoren verewigen.

Gleich zu Anfang möchte ich sagen, dass dies eigentlich fast eher ein Konzert-Vorbericht wird, denn meine Erlebnisse, die ich euch erzählen will, haben schon lange vor dem eigentlichen Konzert begonnen:

Naila liegt ja nicht gerade um die Ecke meiner Heimat, sondern etwas mehr als 600 km entfernt, aber nachdem Claudi mir so richtig hat das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, hatte ich mich zwei Tage vorher, also am Donnerstag, dazu entschieden, diesen Trip mitzumachen, was zwar eigentlich Wahnsinn ist, vor allem wenn man weiss, dass man noch in der Nacht wieder zurückfahren muss, aber da Verrücktheiten nun mal zu einem Foolie-Leben gehören, war dies schon wieder völlig normal.

Ich habe also mein Auto am Samstag Morgen mit guter Musik und Navigationssystem startklar gemacht und bin gegen 10 Uhr in Richtung Talheim losgefahren, wo ich ca. 3 Stunden später ohne weitere Zwischenfälle angekommen bin. Nein, von einem Zwischenfall muss ich euch berichten, denn dieser liess meinen Adrenalinspiegel für kurze Zeit in unglaubliche Höhen schnellen (*träller* my adrenalin is on a level so high….*sing*): Als ich nämlich nach etwas mehr als zwei Stunden auf der Autobahn zwischen Pforzheim und Stuttgart unterwegs war, überholte mich ein dunkler Golf mit Pforzheimer Kennzeichen, drinnen waren zwei Personen und ich meinte, in diesen zwei Personen Peter und Volker erkannt zu haben. Als das Auto vor mir wieder einscherte und ich dachte, mich trifft der Schlag, dachte ich mir, ich muss das genau wissen, holte die letzen noch schlafenden PS aus meinem Diesel und überholte diesen Golf, um mir die Leute da drinnen noch mal anzuschauen. Ich war der Überzeugung, dass es die beiden waren, denn ich meinte, ich hätte zu 100 % ein gewisses helles Hemd im Tigerlook beim Fahrer erkannt J. Bei meinem Überholvorgang wurde ich jedoch eines besseren belehrt, indem meine Augen schliesslich zwei Frauen erkannten…oh Gott, das war ja schon mal ein toller Beginn des Tages.

Na, aber dann kam ich dank meines neuen Navi-Systems überpünktlich bei Claudi an und wurde sehr herzlich von ihr und ihrem Freund Walter empfangen. Wir warteten noch auf Anja und Marion, die bald darauf ankamen und wenig später sassen wir zu fünft in Claudis Fanmobil, welches Anja nach einem Tankstopp sicher über die A6 und A9 nach Naila steuerte.

Nachdem wir irgendwo in Bayern eine Zigaretten- und Snackpause machten, kamen wir so gegen 18 Uhr in Naila an. Die Frankenhalle, die ja anstatt des Freigeländes, welches wohl unter Wasser stand, herhalten musste, war vorbildlich ausgeschrieben und so war es überhaupt kein Problem, sie ausfindig zu machen. In der Nähe der Halle waren auch etliche Parkplätze und so stellten wir unser Auto ab und packten unsere Rucksäcke. Als die Vordertüren bereits abgeschlossen waren (ich war aus irgendeinem Grund die Abschliesserin) legte ich den Schlüssel vorübergehend auf die Hutablage des noch offenen Kofferraums, um meinen Rucksack und meine Jacke auch noch rauszuholen. Irgendjemand machte dann die Heckklappe zu und dann fragte Claudi: wer hat den Schlüssel? Öhm, der lag noch immer auf der Hutablage. Aber tja, das Auto war zu – und zwar ganz und rundum L. Ich muss dazu sagen, dass ich ab und an mal den Autoschlüssel auf die Hutablage lege – ist halt so ne Gewohnheit, aber mein Auto lässt sich nur per Fernbedienung über den Schlüssel schliessen und so kann es mir bei meinem Auto nie passieren, dass ich meinen Schlüssel im Auto einschliesse… Hm, aber hier hatten wir es ja nicht mit meinem sondern mit Claudis Auto zu tun, und da war das eben alles anders.

Naja, da blieb es uns nur übrig, einen gelben Engel vom ADAC kommen zu lassen; Claudi ist Gott sei Dank Mitglied dort.

Könnt ihr euch vorstellen, wie peinlich mir das war? Ich meine, ich habe all die lieben Leute um mich herum gerade eben erst mal kennen gelernt und dann baue ich gleich so einen Scheiss? Nee, das war ein bisschen zu viel für mich und ich musste mich enorm beherrschen, vor lauter Scham nicht in Tränen auszubrechen, während die Hauptgeschädigte alles ziemlich locker sah.

Der ADAC versprach, innerhalb einer Stunde jemanden vorbei zu schicken und Anja opferte sich auf und blieb beim Auto, während wir anderen schon mal zur Halle pilgerten.

Dort waren zwar schon ein paar Leute, aber alles war überschaubar, irgendwie. Wir besorgten an der Kasse unsere Eintrittskarten und gesellten uns zunächst zu Leonie und wenig später konnte ich auch endlich mal Nina kennenlernen. Weil Claudi noch nicht rein konnte, gingen sie, Walter und Nina noch mal zum Auto zurück, um Anja beim Warten auf den ADAC Gesellschaft zu leisten. Marion und ich gingen unterdessen mal auf das Gelände zwischen Kasse und Halle und ich hatte dort die Möglichkeit, Uta und Rebecca kennen zu lernen. Rebecca liess mich gleich von ihren selbstgemachten Donuts probieren, die wirklich lecker schmeckten.

Während wir also so rumsassen und uns unterhielten, kam ein Mädel vom Veranstalter auf uns zu, die aufgrund Marions T-Shirt erkannte, dass wir wohl was mit dem FoolsGarden-Fanclub zu tun haben und fragte uns, ob wir denn die Jungs von FoolsGarden kennen und während Marion, Uta und Rebecca dies bejahten, musste ich passen und nein sagen. Das Mädel fragte mich, warum, und ich erzählte eben, dass ich erst ganz neu dabei bin und dies hier drinnen gleich mein erstes offizielles Konzert sein wird…Da meinte das Mädel, genauso eine wie mich sucht sie, denn sie hätte noch ein Meet & Great mit den Jungs zu vergeben und ob ich nicht Lust hätte, mit ihr dort hin zu gehen…Glaubt ihr mir, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, wie mir geschieht und dass ich wieder so einen Anflug von Adrenalinspiegel-Erhöhung hatte? Nun, natürlich überlegte ich keine zwei Sekunden und sagte selbstverständlich ja. Und da sie es ernst meinte, nannte sie mir Uhrzeit und Treffpunkt. Von da an war ich noch mehr aufgeregt als eh schon, das könnt ihr euch ja vorstellen. Aber bis zum Treffen war noch ne gute Stunde zu verbringen. Als Marion dann in Richtung Auto aufbrach und ich nach einem kurzen Telefonat mit Claudi erfuhr, dass der ADAC-Mann gleich kommen müsste, hielt mich vorerst auch nix mehr oben bei der Halle und ich lief zu meinen Freunden. Tatsächlich kam der gelbe Engel gleich und es stellte sich heraus, dass dies ein sehr netter gelber Engel war, der sein Handwerk verstand und innerhalb von ungefähr 15 – 20 Minuten das Auto auf hatte. Allerdings war es nicht ganz so einfach, wegen der Zentralverriegelung und zunächst einmal musste per Stange von innen die Motorhaube geöffnet werden, wo er die Batterie abhängte um dann die Zentralverriegelung zu entsperren. Aber eben, er verstand sein Handwerk und dann hatten wir Gott sei Dank auch den Autoschlüssel wieder. Um viertel vor 8 sollte ich dann Claudia, das Mädel vom Veranstalter bei der Kasse treffen und wir waren dann grade rechtzeitig alle dort angekommen. Ich zitterte wohl am ganzen Körper, meine neuen lieben Freunde versuchten, mich zu beruhigen, in dem sie sagten, die Jungs wären alle ganz lieb und „normal“, aber sie schafften das nicht wirklich, Mann, war ich nervös…

Claudia kam dann auch pünktlich zu mir, aber nur um mir zu sagen, dass sich alles um ne viertel Stunde verzögert und ich soll doch um 8 vorm Back-Stage-Eingang in der Halle auf sie warten. Um 5 vor 8 bin ich also rein in die Halle und Marion und Nina waren so lieb und begleiteten mich, ich brauchte dringend Unterstützung, alleine wäre ich wohl zusammengeklappt… Hinter mir versammelte sich auch noch eine Menschentraube, die ich aber zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wahr nahm. Punkt 8 kam Claudia wieder und teilte mir eine weitere Verzögerung mit, weil die Jungs einfach noch nicht da seien. Naja. So hiess es weiter warten, aber es konnte sich ja jetzt nur noch um Minuten handeln. Und plötzlich sah ich sie auch, die Jungs, zumindest von weitem, hinter der Bühne. Gleich drauf erschien auch Claudia wieder und meinte, so gleich geht’s los und dann wurden wir von einem jungen Mann abgeholt, der uns in den ersten Stock brachte, wo Umkleideräume waren (die Frankenhalle ist ja eine grosse Turnhalle und deshalb gibt es dort auch Umkleideräume). Auch die Menschentraube folgte uns und so waren wir ca. 15 Leute insgesamt. Die anderen waren alle von der Presse. Wir folgten dem jungen Mann also alle in einen der Räume, wo Volker, Dirk, Claus, Gabi und allen voran Peter schon bestens gelaunt rumstanden bzw. sassen. Als wir uns alle dann irgendwie stehend oder sitzend ein Plätzchen ausgesucht hatten, begann der junge Mann eine Art Moderator zu spielen und erzählte zunächst ein paar Facts über die Band und danach stellte er die Presseleute vor und ach, da ist ja auch noch eine Meet & Great-Gewinnerin. Als er fertig war meinte er, so, wir können jetzt den Jungs Fragen stellen wenn wir wollen, aber keiner wusste irgendwie, wie anfangen, sprich: da war noch so ne Art Hemmschwelle im Raum. Dann ergriff eben Peter das Wort und wollte wissen, wie man eigentlich Naila ausspricht, ob Nai-la oder Na-ila, worauf der junge Mann dann noch kurz was über das hübsche kleine Frankenstädchen erzählte und ein paar Daten lieferte. Tja und dann war es erst wieder irgendwie totenstill im Raum bis Peter zu den noch stehenden Leuten meinte: Hey setzt euch doch.. Das war dann quasi mein Stichwort, in dem ich sagte, ach, ich bin eben während meiner 600 km weiten Fahrt hierher gesessen und ich würde momentan eigentlich lieber ein bisschen stehen.. Da wollten die Jungs natürlich wissen, woher ich komme und so erklärte ich kurz meinen Ausgangspunkt südliches Elsass – in der Nähe von Basel. Ich musste dies noch mal wiederholen, denn sie glaubten das nicht. Und dann musste ich erzählen, wie ich „zu ihnen“ kam und ich glaube, sie freuten ich wirklich, der doch recht bekannten Band reamonn einen Fan abgewonnen zu haben J. Wir konnten dann noch nette Gruppenfotos machen und ich bekam auf das Cover der neuen Platte meine langersehnten Autogramme (Peter zeichnete sogar neben seinem Konterfei noch ein hübsches kleines Zitronenbäumchen) und dann konnte ich ja noch mit einer kleinen Überraschung für die Jungs aufwarten: Schweizer Schocki für alle (spätestens jetzt war klar, dass ich wirklich von so weit her war). Während Volker, Claus, Gabi und Peter je ein Säckchen Haselnuss-Mandelcreme-gefüllte Pralinen bekamen hatte ich für Dirk ein besonderes Geschenk. Weil ich mal irgendwo gelesen hab, dass er Nutella gern mag, besorgte ich ihm eine Ovomaltine-Nutella-Creme, die man auch nur in der Schweiz kaufen kann. Und ich denke mal, die Leckereien sind gut angekommen. Dann merkte man aber auch, dass die Jungs hungrig sind und so ging unser Treffen langsam dem Ende zu. Für mich war das ein wirklich wundervolles Erlebnis. Ich meine, stellt euch mal vor, ich bin erst seit ein paar Wochen ein Foolie, entscheide mich mal eben kurz vor knapp, dass mein erstes richtiges Fools-Konzert 600 km von zuhause weg stattfindet, möchte einfach nur zusammen mit meinen neuen Freunden die Jungs geniessen und dann das…Unglaublich, aber wahr!!

Nachdem ich mich herzlich bei meiner Glücksfee Claudia bedankt hatte und wir uns verabschiedet hatten, stand ich mit noch recht wackligen Beinen wieder im wirklichen Leben und musste erstmal wieder die Orientierung finden. Ich irrte zunächst ein bissel in der Halle und davor rum, bevor ich Anja & Co. in der ersten Reihe vor der Bühne stehend fand. Dort hatte grad die Band „Die Springer“ ihr Konzert angefangen und diesem lauschten wir und machten auch dolle mit, so quasi als Warm-Up.

Und um kurz nach 10 kamen dann endlich unsere Jungs auf die Bühne. Leider habe ich aufgrund meiner Vorerlebnisse die Reihenfolge der Songs nicht mehr im Kopf, aber eines weiss ich noch ganz genau. Sie spielten alle ausser zwei Songs von der neuen Platte, ausserdem Suzy und Closer, etliche andere Songs, und auch Claus sang ein Solo und zum Schluss das gute alte Abschlusslied Rollin’ Home. An der Stelle, an der Peter seine Kollegen mit Namen vorstellt und bei dem Mann mit dem wohl schönsten Nachnamen Deutschlands anfängt, hielten wir diesmal nicht in Einzelbuchstaben das Wort B L Ü M L E I N nach oben, sondern ein paar Blätter auf denen verschiedene Blumen aufgedruckt waren. Das freute Peter so, dass er sagte, wir sollen die Blätter mal umdrehen und sie dem Publikum zeigen, was wir auch machten. Nur sah man dann von der Bühne aus das Wort Blümlein in Spiegelschrift, denn unsere Idee war ja, dass man von vorne die gemalten Blumen sieht und vom Publikum aus die Buchstaben. Aber gelungen war meine Idee allemal J Als der Song Dreaming kam tauschten wir schnell unsere Blätter so aus, dass man das Wort Blümlein von vorne gesehen richtig lesen kann und hielten die Blätter erneut hoch, was ja normalerweise den Peter etwas aus dem Konzept bringt, aber der Schlaumeier machte einfach die Augen zu und sang den ersten Part ohne Zwischenfall. Wenig später gab’s aber doch eine kleine Unterbrechung, weil Volker glaube ich falsch spielte und Peter lachen musste.. Das Konzert dauerte fast zweieinhalb Stunden und wir waren am Schluss ganz heisser vom mitsingen. Mann, war ich fertig, kann ich euch sagen, denn hallo, so ein Ausmass an Konzertlänge kannte ich bisher nicht – reamonn-Konzerte dauern nämlich immer längstens 90 Minuten und andere Konzerte habe ich selten bis nie besucht…

Als es zu Ende war und in der Halle die Lichter wieder angingen, mussten wir nicht lange auf die Jungs warten, die uns noch ca. eine dreiviertel Stunde Gesellschaft leisteten. Gegen halb zwei dann, nachdem wir uns von Nina, Rebecca und Uta verabschiedet hatten, machten auch wir uns auf den Heimweg, den wir nach einer kleinen Pause gegen halb 5 Uhr in der Früh beenden konnten. Ich war zwar hundemüde und Claudi bot mir an, noch eine Mütze Schlaf bei ihr zu nehmen, aber ich wollte dann doch auch irgendwie gleich meinen Heimweg antreten. Bei Baden Baden musste ich aber ne Zwangspause einlegen, sonst wäre ich am Steuer wirklich noch eingeschlafen und so einen fatalen Ausgang eines so schönen Tages hätte ich mir dann doch auch nicht gewünscht…

Tja und nun komme ich zum Ende dieses Berichts, zu dem ich nur sagen kann: Danke!

Schön, dass es euch gibt, danke, dass ihr mich mitgenommen habt, Claudi, lieben Dank für dein tolles Verständnis wegen der Schlüsselgeschichte und ich freu mich auf jedes weitere Treffen mit euch und gemeinsame Konzerterlebnisse!!!

Gaby Maier